Was kann ich tun?

Hier finden Sie Tipps, wie Sie Gewaltbetroffene Personen unterstützen können

Ausführliche Unterstützungstipps

Es braucht Überwindung, als aussenstehende Person etwas zu tun wenn man von häuslicher Gewalt im Umfeld erfährt, Zeuge/Zeugin wird oder einen Verdacht darauf hat. Die einzige falsche Reaktion ist, die Vorkommnisse zu ignorieren: Nichts zu tun schützt Gewalttäter/innen. Kleine Gesten reichen oft schon. Achten Sie darauf, sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen – beachten Sie dazu folgende Tipps

Sie sind sich nicht sicher, ob es sich bei Ihren Beobachtungen um Häusliche Gewalt handelt? Hier finden Sie Informationen zu Anzeichen von Häuslicher Gewalt

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Hilfe holen

  • In akuten Situationen (bei Schreien, Schlägen, Gegenstände welche kaputtgehen, weinenden Kindern) sollten Sie die Polizei (Notruf 117) verständigen. Sie können als aussenstehende Person nicht wissen ob es ‘nur’ ein sehr lauter und unschöner Streit ist, oder ob nicht sogar gefährliche Waffen im Spiel sind.
  • Wenn Sie die Polizei verständigt haben und nicht möchten, dass die betreffenden Nachbarn wissen, wer dies getan hat, können Sie das Licht in Ihrer Wohnung ausgeschaltet lassen (falls der Vorfall nachts stattfindet). Die Polizei wrd auch darauf achten, dass nicht bekannt wird, wer in der Nachbarschaft sie gerufen hat.
  • Sie können der Polizei auch sagen, dass Sie gerne anonym bleiben möchten.
  • Bei den Nachbarn zu klingeln ist eine effiziente Möglichkeit, die Situation zu unterbrechen.Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, können Sie die Klingeln im Hauseingang nutzen.
  • Kontaktieren Sie eine Beratungsstelle wie die Opferhilfe (Tel. 061 205 09 10, Mo-Fr 8:30-12 Uhr, 13:30-16:30 Uhr) oder Die dargebotene Hand (Tel. 143, 24h) 
  • Wenn Sie wissen, dass Drohungen ausgesprochen wurden sollten Sie auf jeden Fall immer die Polizei informieren. Drohungen sollten unbedingt immer ernst genommen werden. Für eine Beratung und Einschätzung können Sie sich an den Sozialdienst der Polizei wenden: Sozialdienst (Fachteam Häusliche Gewalt, 061 267 70 38, kapo.sozialdienst@jsd.bs.ch)

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Ansprechen und Zuhören

  • Die Person ansprechen, wenn sie alleine ist, bestenfalls kurz nach einem Vorfall
  • Vertrauen ist wichtig –wie gut kennen Sie die Person? Kann eventuell jemand anderes mit einem engen Vertrauensverhältnis die Person ansprechen?
  • Nicht zwischen den Beteiligten vermitteln!
  • Einfache Gesten helfen: Verständnisvolles Zuhören ist oft das wichtigste.
  • Eigene Meinung zurückhalten. Die Person fragen, kann ich etwas für dich tun, wie kann ich dich unterstützen? Der betroffenen Person nicht ungefragt Ratschläge geben oder sagen was zu tun ist.
  • Verständnis zeigen, wenn die Person nicht gleich alles abbricht: Trennungen sind schwer. Sie finden hier mehr Information dazu, wieso das so ist
  • Ausser in Notfällen: Die Person selbst entscheiden lassen, was sie tun will. Bevor man gegen den Willen einer Person handelt, der Person ein Ultimatum setzen und klar mitteilen, dass man sonst handeln werde.
  • Ich-Botschaften nutzen: Ich mache mir Sorgen um dich, ich bin beunruhigt, ich nehme eine Veränderung bei dir wahr, etc.

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Informieren - sich selbst und andere

 

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Beratung suchen

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Selbstschutz

  • Achten Sie darauf, sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen
  • Tragen Sie die Last nicht alleine –Tauschen Sie sich mit Vertrauenspersonen aus, vernetzen Sie sich (z.B. im Netzwerk «Halt Gewalt»), holen Sie Nachbarinnen oder Nachbarn dazu
  • Auch Sie als Zeuge/in von Häuslicher Gewalt können Beratung in Anspruch nehmen. Hierzu stehen Ihnen zu Bürozeiten die Opferhilfe beider Basel (+41 61 205 09 10) oder der Sozialdienst der Kantonspolizei Basel-Stadt (+41 61 267 70 38) und rund um die Uhr die Dargebotene Hand  (Tel. 143) zur Verfügung.

 

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Unterstützen, Praktische Hilfe anbieten

  • Fragen Sie dazu die Person selbst, was für Hilfe sie braucht oder was ihr am meisten helfen würde. Machen Sie aber auch konkrete Hilfsangebote. Gewalttätige Beziehungen können handlungsunfähig machen oder es erschweren, Entscheidungen zu treffen.
  • Bieten Sie der Person ihre Hilfe an um sich zu informieren, Beratungstermine zu organisieren oder sie zu einer Beratungsstelle zu begleiten
  • Braucht die Person einen sicheren Ort um sich zu schützen bei körperlichen Übergriffen? Können Sie ihr den anbieten oder behilflich sein dabei, einen solchen zu finden?
  • Gewaltausübende Partner sind meist kontrollierend – Sie können anbieten, wichtige Dokumente, Geld oder ähnliches für die Person aufzubewahren. Wenn die Person die Gewalt in ihrer Beziehung dokumentieren möchte, können Sie vielleicht auch diese Dokumente, Fotos und weitere Beweise aufbewahren.
  • Eine simple und oft wichtige Hilfestellung ist zum Beispiel die Kinder zu betreuen damit die Person Beratung oder andere Hilfe in Anspruch nehmen kann. Dies ist auch nach einer allfälligen Trennung oft entlastend.
  • Wichtig ist, dass die Unterstützung so von der betroffenen Person gewünscht wurde.

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